
„Die Lieder der Wälder 1 – Eschenelegie“ von Marleen S. Meri

Inhalt
Die Wälder Keyll Naomh sind heilig. Ihr Wort wird von den Propheten in die Welt getragen, von den Spielleuten in Liedern besungen, von den Menschen gehorsam befolgt. Manch einer verehrt die geheimnisvolle, tiefe Ewigkeit des Waldes wie einen Gott.
Als den Wäldern Gefahr droht, erwählt Keyll Naomh den arroganten Prinzen Severyn Pádraig zum neuen Propheten. Fortan liegt es an ihm, die Bedrohung, die sich über sein Reich erhebt, abzuwenden. Severyn ist nicht gerade begeistert, diese Mission gemeinsam mit einer Gruppe unbedarfter und freigeistiger Spielleute erfüllen zu müssen. Doch bald schon stellt sich heraus, dass seine Begleiter mehr sind, als sie zu sein scheinen. Und auch die dunklen Mächte, die sich gegen die Wälder wenden, entpuppen sich bald als weitaus unheilvoller als jemals erwartet.
»Eschenelegie« ist der Auftakt einer mehrteiligen Dark Fantasy-Serie mit Natur- und Paganismusmotiven und zahlreichen mythologischen Anlehnungen. Insbesondere zeichnet der Roman sich durch die Vielzahl an Liedern und Gedichten aus. Das Buch ist hochwertig und liebevoll gestaltet und beinhaltet zahlreiche Illustrationen.
Quellenangabe
meine Meinung
Ich hatte bisher noch nicht von der Autorin gehört. Für Fantasy-Geschichten bin ich allerdings immer gern zu haben und hier hatten mich auf jeden Fall einerseits der Klappentext, aber auch das wunderschöne Cover angesprochen.
Die Autorin schildert die Ereignisse zeitgleich aus verschiedenen Orten. Alleine die bildhaften Beschreibungen und auch die Erklärungen zu den Charakteren nehmen gerade im ersten Teil natürlich viel Platz ein. Ich muss gestehen, ich habe bis zur Hälfte des Buches ein wenig gekämpft, alles auf die Reihe zu bekommen, wer zu wem gehört und wer gerade wo ist. Dann nimmt die Geschichte eindeutig an Spannung auf und wird so richtig gut.
Zur Handlung selbst möchte ich gar nicht allzuviel sagen. Die Autorin hat mit viel Phantasie eine Welt erschaffen, die man – trotz aller Gefahren – nur zu gerne selbst erforschen möchte. Die wunderschönen Zeichnungen, die immer wieder mal vorkommen, tragen das ihre dazu bei, dass man sich in der Geschichte dann so richtig wohlfühlt. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die vielen Liedertexte – sie lockern die gesamte Handlung auf, manche sind zum Schmunzeln, andere eher düster – aber immer dazu passend, was gerade passiert.
Ich bin eine von den Personen, die Schmetterlinge aus der Nähe betrachtet nicht unbedingt so prickelnd findet – so schön ihre Flügelmuster oft auch sind. Dementsprechend hat es mich ehrlich gesagt manchmal schon ein wenig geekelt bei den genauen Beschreibungen der Motten, die hier vorkommen. Aber das liegt alleine an mir – zur Geschichte gehören sie ganz einfach dazu, denn immerhin sind sie ja der Anlass dazu, dass dieses Buch überhaupt entstanden ist, und sie sind ein Hauptbestandteil der Handlung.
Die Charaktere sind vielfältig, wie oben bereits erwähnt. Im Laufe der Geschichte kristallisieren sich natürlich Personen heraus, die man lieber mag als andere, und mit denen man einfach mitlebt.
Für mich persönlich war das z.B. Adeena, die Fürstentochter, die in ihrem jungen Leben schon so viel durchgemacht hat, und der – nehme ich mal stark an – noch so einiges bevorsteht. Dann gab es da noch Edeline, eine Bardin, die mir besonders ans Herz gewachsen ist. Und sogar Severyn – so arrogant er auch ist – habe ich in Herz geschlossen.
Auf jeden Fall war der erste Band der Eschenelegie ein Phantasy-Erlebnis der besonderen Art, das ich so bisher noch nicht erlebt habe. Ich bin nach dem Cliffhanger schon sehr gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird.
Absolute Leseempfehlung von mir.