
„immer noch wir“ von Elja Janus (Rezension)

Inhalt
Als Kinder waren Carolina und Johannes die besten Freunde. Nach über fünfundzwanzig Jahren Funkstille stehen sie sich auf einer Party wieder gegenüber, seltsam bekannt und dennoch fremd. Erst als sie sich küssend in Linas Wohnung wiederfinden, begreifen sie, wer der andere ist, lassen sich jedoch auf einen One-Night-Stand ein.
Beziehungen sind für Johannes keine Option, doch die beiden fühlen sich einander gleich wieder so vertraut und verbunden, dass sie erneut beste Freunde werden. So werden aus Carolina und Johannes wieder Lina und Joe, die einander in ihrer Gegensätzlichkeit ergänzen – Lina, die das Leben und jedes Gefühl bis ins Letzte auskosten will, und Joe, der schon als Kind Angst vor den meisten Dingen hatte und in dem große Gefühle seit dem Tod seiner Mutter vor allem eines auslösen: Panik.
Als die beiden sich ineinander verlieben, wächst mit dem Gefühl auch Joes Bedürfnis wegzulaufen. Aber so einfach will Lina es ihm nicht machen.
Titel: “Immer noch wir”
Autorin: Elja Janus
Genre: Liebesroman
Verlag: FeuerWerke Verlag
Datum: 19. März 2019
ISBN eBook: 978-3-945362-50-1
ISBN Taschenbuch: 978-3-945362-51-8
Das ebook wurde mir vom Verlag als Leseexemplar zur Verfügung gestellt – vielen Dank dafür. Meine ehrliche Meinung blieb davon unbeeinflusst.
meine Meinung
Meine Rezension zu „immer noch wir“ ist wieder mal eine, bei der ich nicht weiß, wo ich beginnen soll 🙂 Ich habe bisher alle Bücher des Verlags bis auf eines gelesen – und alle konnten mich überzeugen. Nach der Leseprobe und auch dem wunderschönen Cover war ich natürlich gespannt, ob mich auch dieses Buch für sich einnehmen konnte – vorab gleich gesagt: es konnte – und wie.
Die Handlung wird aus Linas und Johannes´ Sicht beschrieben, und dadurch lernt man die beiden mit ihren Ecken und Kanten, ihren tiefen Gefühlen und auch Ängsten gut kennen und kann sich gut in sie hineinversetzen. Und genau deshalb sind die beiden auch so lebensecht: man hat das Gefühl, sie kämen jeden Moment um die Ecke oder klopfen an, um auf einen Plausch vorbeizuschauen.
Die Geschichte geht tiefer als „nur“ eine Liebesgeschichte, was ich anfangs nicht erwartet hätte. Umso mehr konnte ich mich dann aber auf Lina und Johannes einlassen, und habe mit ihnen mitgelebt.
Was mir sehr gut gefallen hat, war, wie die beiden zwar problemlos an ihre enge Verbundenheit aus ihrer Kindheit im Erwachsenenleben anknüpfen, aber trotzdem Menschen sind, die sich treu bleiben. Das hat mich überrascht und hat mir sehr gut gefallen, weil es so auch ein paar Twists in der Handlung gab, mit denen nicht zu rechnen war.
Die Entwicklung von Johannes und Lina war für mich glaubhaft und nachvollziehbar, nicht nur einmal standen mir die Tränen in den Augen, als ich miterlebte, wie sehr die beiden kämpfen, um die Liebe füreinander zu bewahren und zu festigen.
Die Liebe zieht sich wie ein Band von Anfang bis Ende – aber es ist nicht immer ein rosarotes Band, sondern eins, das auch mal bis zur Grenze gedehnt wird, das sich verformt, aber trotzdem bleibt, was es ist – tiefe Verbundenheit. Die Angst liegt nah neben der Liebe – denn eins kann ohne das andere nicht, sonst wäre es kitschig – und kitschig ist das Buch zu keinem Zeitpunkt.
Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil – mit leisen Tönen beschreibt sie Lina und Johannes, entführt den Leser in die Kindheit der beiden, und lässt sie versuchen, in der Gegenwart einen gemeinsamen Weg zu finden.
Wer hier Action sucht, ist auf jeden Fall falsch und wäre enttäuscht. Es ist ein sanftes Buch, eins, das einen bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann zieht, sodass man es in einem Rutsch durchliest.
Fazit meiner Rezension: „immer noch wir“ ist bezaubernd, romantisch und voller Liebe. Aber es zeigt auch, dass Liebe allein manchmal nicht reicht, dass man für sie kämpfen und sie umsorgen muss, damit sie wächst und gedeiht. Lina und Johannes sind unheimlich sympathische Charaktere, mit denen ich mitgelebt habe, die ich manchmal fest drücken wollte, aber manchmal auch schütteln. Unbedingte Leseempfehlung von mir!
