
„Like Gravity“ von Julie Johnson

Mich hatte an diesem Buch der Klappentext angesprochen, der eine emotionale Geschichte versprach – dies konnte das Buch auch halten.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, als Brooklyn eine traumatische Erfahrung 15 Jahre vor der Gegenwart macht – danach geht die Handlung in der aktuellen Zeit weiter. Unterbrochen wird sie nur durch Szenen aus ihren Albträumen, in denen sie das Trauma nochmal durchlebt. Dies fand ich gut gelöst, weil man damit auch langsam herangeführt wurde, warum Brooklyn so ist, wie sie ist – nämlich eine junge Frau, die keine Nähe zulässt, nichtmal die ihrer besten Freundin, die – obwohl sie sie seit ihrem 8. Lebensjahr kennt, nicht weiß, was ihr passiert ist.
Ich fand Brooklyn eine starke junge Frau, die zwar im Laufe eine Entwicklung durchmacht, indem sie ihr Trauma endlich verarbeitet und Nähe zulässt – andererseits aber ist sie manchmal so naiv, dass ich nur den Kopf darüber schütteln konnte. Abgesehen davon konnte ich gewisse Handlungen von ihr nicht nachvollziehen – z.B. hält sie Finn seine One Night-Stands vor, obwohl sie es genauso hält.
Was mich ein wenig gestört hat, war die Vorhersehbarkeit der Handlung ab ca. der Hälfte des Buches – und dass Brooklyn nicht erkennt, was hier passiert, fand ich ehrlich gesagt sehr naiv von ihr, denn sowas kann man nur dann nicht erkennen, wenn man es schlicht ignoriert – zu viele Hinweise hatte sie erhalten, als dass noch glaubwürdig wäre, dass sie nicht erkennt, was da auf sie zukommt.
Brooklyns Freundin – mit der wurde ich nicht so ganz warm. Sie war in meinen Augen sehr egoistisch, und überredet Brooklyn nicht nur einmal zu etwas, was diese eigentlich nicht will, ihr auch sagt, aber dann doch nachgibt, weil sie sonst doch keine Ruhe gegeben hätte.
Finn – ihn fand ich sympathisch, auch wenn er mir manchmal etwa zu besitzergreifend war, kam seine Zuneigung zu ihr doch glaubhaft bei mir an. Es gibt so einige süße Momente zwischen ihm und Brooklyn, die mir sehr gefallen hatten.
Allerdings war es so, dass die traumatischen Momente, die Brooklyn erlebt, mir wesentlich mehr nahe gingen, als die Liebe zwischen Finn und ihr, die ich nicht so ganz spüren konnte.
Die Handlung hat auch Krimi/Thriller-Elemente, und auch wenn ich wusste, worauf das alles hinaufläuft, fand ich das alles doch sehr spannend geschildert.
Fazit: „Like Gravity“ ist eine Liebesgeschichte mit Thriller-Elementen, die gut begann, dann aber nachgelassen hat. Es gab so einige Momente, bei denen ich Brooklyns Handlungen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Trotzdem ist es ein Buch, das mir gut gefallen hat und für das ich eine Leseempfehlung vergeben kann.
Cover, Klappentext und Buchinfo
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Manchmal ist die Anziehungskraft zu stark, um gegen sie anzukämpfen
Brooklyn Turner hat jahrelang schützende Mauern um ihr Herz errichtet – Mauern, die mittlerweile unüberwindbar scheinen. Denn seit Bee als Sechsjährige den Mord an ihrer Mutter mitansehen musste, fehlt ihr der Mut, sich emotional auf einen anderen Menschen einzulassen. Doch als auf einmal Finn Chambers in ihr Leben tritt, verschreckt ihn Bees abweisende Art nicht. Ganz im Gegenteil: Er scheint absolut fasziniert von ihr und je mehr Zeit Bee in Finns Nähe verbringt, desto stärker spürt auch sie die Anziehungskraft zwischen ihnen. Aber kann Bee es wagen, Finn zu vertrauen und ihr Herz für ihn zu öffnen?
12,90 € inkl. MwSt.
LYX
Paperback
New Adult
445 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1545-7
Ersterscheinung: 30.07.2021