Rezension: „Versuchen wir das Glück“ von Barbara Leciejewski

Rezension: „Versuchen wir das Glück“ von Barbara Leciejewski

Inhalt:

Als Helene und Ludwig sich zufällig am Münchner Hauptbahnhof in die Arme laufen, sind die letzten fünfundzwanzig Jahre wie ausgelöscht. Spontan gehen sie in ein Restaurant, und mit jedem Blick, mit jedem Wort, mit jeder Berührung werden die alten Gefühle gegenwärtiger. Unzertrennliche Verbündete gegen die Konventionen waren sie damals, verrückt nacheinander, voller Träume für die Zukunft – bis zum bitteren Ende ihrer großen Liebe. Denn vor dem letzten Schritt in ein gemeinsames Leben lag ein unüberbrückbarer Abgrund, tief in ihren Seelen verankert.
Aber manchmal reicht ein Nachmittag, um sich erneut die Frage zu stellen: Versuchen wir das Glück?
Taschenbuch: 254 Seiten
Verlag: Tinte & Feder (3. Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1542048729
ISBN-13: 978-1542048729
auch als ebook erhältlich

Cover, Klappentext und Buchinfo von amazon
Quellenangabe

Ich mag die Bücher der Autorin unheimlich gerne. Sie versteht es, Bücher zu schreiben, die den Leser jedesmal neu überraschen, weil sie immer ganz anders sind als die vorigen. So auch dieses – es ist genau der Gegensatz zum letzten Buch „Die Nächte, die Tage und das ganze Leben“ und trotzdem hat es mich genauso gefesselt und hat mir genauso gut gefallen.
Die Autorin erzählt die Geschichte in zwei Zeitebenen – einerseits in der aktuellen Zeit, als sich Helene und Ludwig nach 25 Jahren durch Zufall am Bahnhof treffen und ein paar gemeinsame Stunden im Bahnhofscafé verbringen. Die zweite Ebene erzählt ab dem Kennenlernen der beiden in den 80er-Jahren, über ihre innige Freundschaft und Liebe. Das hat mir sehr gut gefallen, hat es die Autorin doch auf diese Weise geschafft, die Spannung aufrechtzuerhalten und den Leser bei der Stange zu halten und es ermöglicht, die beiden und ihre Leben langsam kennenzulernen.
Der Schreibstil ist flüssig, ich kam leicht in die Geschichte hinein und ich habe das Buch an zwei Tagen ausgelesen, wollte erfahren, wie und ob es mit Helene und Ludwig weitergeht. Bis zum Ende habe ich gebangt und gehofft, mich mit den beiden gefreut und geweint.
Es ist eine zu Herzen gehende, wunderbare Liebesgeschichte, mit unheimlich liebenswerten Protagonisten, Menschen wie du und ich, und genau deshalb mag man sie so gerne – denn sie haben ihre Ecken und Kanten. Es ist keine locker-leichte Geschichte, aber eine, die aufzeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen, dass es durchaus ein „Wir“ geben kann, wenn man sich nur darauf einlässt.
Fazit: „Versuchen wir das Glück“ ist ein ruhiges Buch – Action und große Szenen wird man hier vergeblich suchen – aber trotzdem geht es ganz tief ins Herz und berührt – mit Charakteren, die ich liebgewonnen habe, mit der Geschichte einer tiefen Freundschaft, mit der Erzählung über Liebe, aber auch, wie das Leben dazwischenfunken kann, über unerfüllte Erwartungen, die Suche nach dem Glück und dem Versuch, das Leben so gut wie möglich zu meistern. Es ist ein Buch, das in einem nachhallt und für das ich gern eine Leseempfehlung vergebe.
 

Ich danke NetGalley und dem Verlag Tinte & Feder für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplares.

Ein Gedanke zu „Rezension: „Versuchen wir das Glück“ von Barbara Leciejewski

  1. Guten Morgen Sabine.Eben habe ich deinen Blog bei Andrea von "Printbalance" entdeckt.Versuchen wir das Glück ist ein wunderbares leises Buch. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Deine schöne Besprechung verlinke ich gerne bei meiner.Liebe Grüße,Gisela

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