„Wo der Regenbogen anfängt“ von Julia Bohndorf

„Wo der Regenbogen anfängt“ von Julia Bohndorf

Inhalt:

Nach dem Tod der Eltern leben die Schwestern Maeve und Niamh gemeinsam bei ihrer Großmutter in Berlin. Aber so richtig „leben“ können die beiden nicht, denn die elfjährige Niamh bekam vor einiger Zeit die erschreckende Diagnose Leukämie. Ihre zehn Jahre ältere Schwester Maeve scheidet als Knochenmarkspenderin aus und auch ein anderer Spender ist nicht in Sicht.
Doch so einfach lassen die beiden das Schicksal nicht gewinnen! Um Niamh neuen Lebensmut zu geben, nimmt Maeve sie mit auf einen außergewöhnlichen Road Trip von Berlin dorthin, wo der Regenbogen anfängt: nach Wicklow in Irland, in die Heimat ihrer Eltern. Da Glück und Leid meistens nah beieinanderliegen, entpuppt sich der Road Trip als eine Reise, die neue Lebensfreude und Liebe, aber auch Momente der Verzweiflung und Trauer schenkt. Und vielleicht bleibt am Ende ihrer Reise sogar mehr, als nur die Erinnerungen an eine wunderbare Zeit zu zweit …
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 508 Seiten
Verlag: dp DIGITAL PUBLISHERS (24. Mai 2017)
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
ASIN: B071VGG9YK

Cover, Klappentext und Buchinfo von amazon
Quellenangabe

meine Meinung:

Ich habe das Buch über den Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.
Die Geschichte wird aus Maeves Sicht in Ich-Form erzählt, und ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen – ihre Stärke, die sie Niamh gegenüber zeigen will und muss, ihre Verzweiflung angesichts der Tatsache, dass kein Knochenmarkspender gefunden wird, und auch ihre tiefe Verbundenheit zu ihrer Schwester. Sie ist sehr verantwortungsbewusst – manchmal sogar zu sehr, weil sie sich teils auch zu sehr zurücknimmt und nicht auf ihre eigenen Bedürfnisse achtet.
Niamh wiederum – obwohl schwer krank, ist sie ein frecher kleiner Wirbelwind – und unheimlich einfühlsam – sie ist für ihr Alter sehr erwachsen, was natürlich auch an ihrer Krankheit liegt, die Kinder leider viel zu früh erwachsen werden lässt. An anderen Stellen ist sie wiederum nur Kind – und das ist auch gut so, und hat das Buch trotz des ernsten Themas nicht ins Traurige abschweifen lassen. Ich konnte mit ihr lachen, als sie sich über ein Autogramm von Rupert Grint freut, ich musste schmunzeln, wenn sie sich über Verliebtheit lustig macht, ich staunte über ihr unheimliches Einfühlungsvermögen, nicht nur Maeve, sondern auch anderen gegenüber. Am liebsten wollte ich sie ganz fest drücken, wenn sie in seltenen Momenten zeigte, dass sie verzagt ist, wenn sie traurig war, aber auch, wenn sie so herzlich lachen und sich über Kleinigkeiten freuen konnte.
Die Autorin hat es verstanden, ein sehr ernstes Thema in eine wunderbare Geschichte zu verpacken, die vom engen Zusammenhalt zweier Schwestern erzählt und einfühlsam das Thema Leukämie zu erläutern.
Mir gefiel besonders der Teil, der in Irland spielt – dementsprechend ist auch ein klein wenig Magie im Spiel, aber das passt einfach dazu.
Teils ist es natürlich auch sehr emotional, und an einigen Stellen musste ich kurz durchatmen und mir die Tränen aus den Augen wischen.
Sehr gut gefielen mir auch die zwischendurch eingebauten Tagebucheinträge von Niamh, sie waren sehr gut dazu geeignet, auch Niamhs Sichtweise kennenzulernen.
Lediglich in der Mitte hat es sich für mich ein wenig gezogen, bevor die Handlung dann wieder angezogen hat, und ich hätte mir einen ein wenig ausführlicheren Schluss gewünscht – aber das sind nur Kleinigkeiten.
Fazit: Ein ganz wunderbares und trotz ernstem Thema unterhaltsames Buch über die enge Verbundenheit von zwei Schwestern, über Optimismus, Hoffnung, ein wenig Liebe und wo ein Leprechaun eine kleine, aber entscheidende Rolle spielt. Ich vergebe hierfür gern eine Leseempfehlung.

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